Ein Interview schreiben – wie stelle ich die richtigen Fragen?

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Ein Interview schreiben? Das ist erstmal aufregend. Wenn man mit Stars und Sternchen spricht, sowieso. Nicht nur im Journalismus, auch in der Unternehmenskommunikation sind Interviews beliebt. Sie erscheinen im Kunden- oder Mitarbeitermagazin, im Newsletter, auf dem Blog oder in Videoformaten auf Social Media.

CEOs und Manager:innen gewähren Einblicke in die Unternehmenskultur oder ihren Führungsstil. Sie teilen ihre Visionen und Werte. Ganz direkt oder zwischen den Zeilen. Kolleg:innen berichten über neue Produkte. Oder über die Aufgaben ihrer Abteilung, von der du dich vielleicht immer schon gefragt hast, was die eigentlich den ganzen Tag so machen.

Aber vor allem transportieren Interviews Menschlichkeit und geben einer Marke eine persönliche Note. Denn egal ob beim Superstar, beim Nachwuchstalent oder beim Kollegen, der dir seit drei Jahren gegenübersitzt: Am Ende wollen wir wissen, was ihn oder sie menschlich ausmacht. Und das kriegen wir über gute Fragen heraus.

Hier liest du, wie du dich auf ein Interview vorbereitest, was du beim Interview schreiben beachten solltest und findest Fragen, die sich für jeden Interview-Einstieg eigenen.

Ein Interview schreiben: Vorbereitung ist alles

Die erste Frage geht an dich selbst: Mit wem sprichst du überhaupt? Was kannst du im Vorfeld über die Person herausfinden? Bei Promis ist es einfach. Aber es gibt auch Menschen, die sich partout nicht googeln lassen. Dann bitte sie doch am Anfang des Gesprächs, einmal kurz zu erzählen, wie ihr Werdegang war. Hier kannst du zum Beispiel fragen:

  • Wie lange bist du schon im Unternehmen? Oder: in der Partei/in der Branche/Mutter?
  • Wie lange bist du auf dieser Position?
  • Was hast du vorher gemacht?
  • Was hast du studiert oder gelernt? Und warum ausgerechnet das?
  • Wie bist du an diese Stelle gekommen?
  • Hast du dir die Arbeit so vorgestellt?
  • Wie erklärst du deiner Oma, was du machst?

Nicht den Faden verlieren: Fragen auf das Thema ausrichten

Der Platz für ein Interview ist begrenzt. Und wenn man einmal ins Plaudern gerät, verliert man schnell den Faden. Daher schlag immer wieder den Bogen zum eigentlichen Thema oder zum großen Ganzen. Beim Interview schreiben für die Unternehmenskommunikation: Versuche herauszuarbeiten, welches Zahnrad im Uhrwerk des gesamten Unternehmens dieser Kollege dreht. Dadurch entsteht ein Gesamtbild und jeder versteht den Beitrag, die diese Person zum Erfolg leistet. Konzentriere dich aufs Thema: Wenn es um Nachhaltigkeit geht, rede über Nachhaltigkeit. Frag nicht nur, was das Unternehmen macht, sondern auch, was der Interviewpartner selber dafür tut. Oder ob er einen persönlichen Tipp hat.

Ermuntere deinen Gesprächspartner, über offene Fragen, Anekdoten oder Geschichten dem (Arbeits-)alltag zu teilen. Und frag nicht nur nach den Erfolgsstorys.

  • Was ist schonmal schief gegangen?
  • Was war der chaotischste Arbeitstag?
  • Was hat dich am meisten überrascht?

Darüber entsteht eine persönliche Bindung zwischen den Leser:innen und dem Interviewgeber.

Was war, was ist, was wird?

Du weißt jetzt, wo dein Interviewpartner herkommt, wie sein Weg war. Frag auch, wer ihm bis hierher geholfen hat. Denn meist geht es nicht ohne die richtigen Gefährten an der Seite. Du möchtest auch wissen: Was kommt als nächstes? Woran arbeitet er oder sie gerade? An einem neuen Album? Oder an einem innovativen Produkt? Bitte um einen Ausblick.

Ein Interview schreiben: Kill your darlings

Das eigentliche Schreiben des Interviews kommt ganz zum Schluss. Stelle deinen Interviewpartner kurz vor  – auch wenn vermeintlich jeder weiß, wer er ist. Überlege dir hier, was die Essenz des Gesprächs ist. Was zahlt aufs Thema ein? Alles andere muss raus, auch wenn es noch so schön ist (Kill your darlings!) Die Reihenfolge der Fragen kannst du verändern. Schöne Zitate eigenen sich als Überschrift. Schicke das fertige Interview an deinen Gesprächspartner zum Drüberlesen. Fertig.

Hier liest du ein Interview, das ich mit Roland Kaiser geführt habe –  für die Vereinszeitung des Vereins Leberkrankes Kind e.V. – darin ging es um seine Organtransplantation und wie sie seine Leben und seine Karriere beeinflusst hat.

Du hast keine Zeit oder keine Lust, das Interview selbst zu führen? Das kann ich gern übernehmen.

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